Der langjährige Geschäftsführer der Blomberger Versorgungsbetriebe (BVB), Peter Begemann, wurde in der letzten Sitzung des Aufsichtsrates in diesem Jahr verabschiedet. Zum Jahresende scheidet Begemann in seiner Funktion als Geschäftsführer bei BVB aus. Begemann kann auf eine ungewöhnlich lange Berufstätigkeit und Betriebszugehörigkeit zurückblicken: Seit dem 1. August 1975 gehörte er in unterschiedlichen Funktionen dem Unternehmen an, die letzten zwanzig Jahre in der herausgehobenen Stellung als Geschäftsführer.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Günther Borchard, hob in seinen einleitenden Worten hervor, dass Begemann eine einmalige Karriere im Unternehmen gemacht hat: vom Auszubildenden zum Chef.

Für die Laudatio auf den künftigen Ruheständler konnte Borchard Bürgermeister a. D. Klaus Geise gewinnen, der ausgesprochen gerne diesen besonderen Lebens- und Berufsweg eines Blombergers in diesem kommunalen Vorzeigeunternehmen würdigte. Geise: „Dies darf ich mit ausdrücklicher Zustimmung und Unterstützung von Bürgermeister Christoph Dolle tun.“ An Begemann gerichtet: „So darf ich mich nicht nur persönlich für unsere gute Zusammenarbeit und dein Schaffen in der BVB bedanken. Ich darf mich heute so auch noch einmal offiziell im Namen der Stadt Blomberg zu Wort melden und dein Engagement und dein Wirken in „deinem“ Stadtwerk, in unserer BVB, hoffentlich angemessen darlegen, denn eine über 46-jährige Tätigkeit in nur einem Unternehmen, davon 20 Jahre als Geschäftsführer, kann immer nur bruchstückhaft und unvollständig daherkommen.“

Geise erinnerte daran, dass Begemanns Ausbildungsende 1978 zusammenfiel mit einer weitreichenden Ausweitung der Geschäftsidee, denn zur modernen und sicheren Energieversorgung Blombergs wurde als weiteres Standbein ein eigenes Erdgasnetz auf- und ausgebaut. Im Rechnungswesen der BVB fand Begemann ab 1980 zunächst seinen beruflichen Schwerunkt. Die erfolgreiche Bewältigung und Ausfüllung ständig wachsender Aufgaben und Kompetenzen führten konsequenterweise zum beruflichen Aufstieg, der bis 1995 durch insgesamt fünf Beförderungen dokumentiert wird.

In diesen Zeitraum fielen einige markante Meilensteine in der Geschichte der BVB, wie z.B.:

1984: der Umzug in das gemeinsam mit Wesertal, heute Westfalen Weser Netz errichtete Betriebsgebäude in der Nederlandstraße 15

1989: die neue Sparte des Bäderwesens, zunächst mit dem Hallenbad, dann 2000 ergänzt um das Freibad am Wesselweg und

1995: die Errichtung und der Betrieb der abwassertechnischen Anlagen der Stadt Blomberg.

1995 war dann auch der nächste Karriereschritt für Peter Begemann: Er wurde zum Prokuristen ernannt und damit u.a. Ansprechpartner für die Wirtschaftsprüfer im Jahresabschluss, tätig bei der Erstellung der Wirtschaftspläne sowie bei der Unterstützung der Geschäftsführung in den verschiedenen Geschäftsbereichen.

Der nächste Karriereschritt stand an, als Dr. Siegfried Pilgrim zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt im Jahr 1999 gewählt wurde und Unterstützung bei den BVB benötigte: Begemann wurde auf der Grundlage seiner bisherigen vorbildlichen Leistungen im Jahr 2001 Mit-Geschäftsführer an seiner Seite – der Beginn einer letztlich 20-jährigen Ära war gesetzt. Der berufliche Höhepunkt folgte dann 2008 mit dem Ausscheiden von Pilgrim: Begemann wurde alleiniger Geschäftsführer der BVB.

Im Weiteren führte Geise einige wichtige Stationen der letzten zwölf Jahre an:

2009: Die BVB erweitert ihre Vertriebsaktivitäten und verkauft Strom über das eigene Netz-gebiet hinaus in die Ortsteile von Blomberg.

2012: Die BVB eröffnen den „Energie-Treff“ am Kurzen Steinweg und präsentieren sich als Dienstleister auch in Fragen von Energieeffizienz und Klimaschutz.

2013: Das Stromnetz der Ortsteile wird gekauft und in der Folge der gesamten Bevölkerung in der Großgemeinde ein einheitliches und preisgünstiges Stromangebot unterbreitet.

2014: Haushaltskunden bekommen ihren Strom ausschließlich regenerativ erzeugt aus zertifizierten Wasserkraftanlagen.

2019: Die BVB bekommen den Grundversorger-Status für Strom und Gas in der Großgemeinde.

2020: die Gründung der Blomberg Netz GmbH & Co. KG mit Westfalen Weser Netz als Partner.

Geise wörtlich: „Für die Stadt Blomberg als Eigentümer ist die „kleine Tochterfirma“ von besonderer Bedeutung: vorrangig als Dienstleister für die Bevölkerung, wie natürlich als Partner in der Haushaltskonsolidierung und als lokaler Akteur im Kampf gegen den Klimawandel. Über das formelle Aufsichtsgremium des Aufsichtsrats hinaus gelang die Verzahnung mit dem Rathaus und die Synchronisierung der Geschäftspolitik mit der Kommunalpolitik in dem neugegründeten Finanz- und Strategiebeirat und der damit verbundenen verbreiterten politischen Teilhabe und Steuerung.“

Und weiter: „Der nun ausscheidende Geschäftsführer hat mehr als nur Entscheidungen vorbereitet und getroffen. Er hat auch nach außen hin das Gesicht des lokalen Energieversorgers mit seiner Verankerung in unserem Gemeinwesen gegeben“, ergänzte Geise das herausragende Wirken Begemanns und bedankte sich ausdrücklich für sein Wirken für die BVB und damit auch für die Stadt Blomberg.

Begemann dankte Geise für seine Worte und nahm in seinem Beitrag die Mitglieder des Aufsichtsrates mit in das Jahr 1975 und berichtete über seinen Start bei den BVB in den ersten Tagen als Auszubildender. Mit einem Blick voraus wünschte er den BVB in Gänze und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Zukunft alles Gute.

Zum Abschluss ergriff Borchard noch einmal das Wort und bedankte sich bei Begemann persönlich: „Mit großer Sachlichkeit haben Sie die Gremien mit den notwendigen Informationen versorgt und die gemeinsam definierten Ziele und Projekte verfolgt und letztlich alle zum Erfolg geführt, sei es die Übernahme des Stromnetzes der Ortsteile, der Grundversorgerstatus in den Konzessionsgebieten und deren Zusammenführung, dem Einstieg in die Energieproduktion mit Photovoltaik und Windkraft, dem unlängst erfolgten erneuten Konzessionserwerb für Gas, Strom und Wasser und last not least der strategischen Kooperation im Bereich der Strom- und Gasnetze mit Westfalen Weser Netz. Ein außergewöhnlicher Berufsweg geht nun zu Ende – für die langen Jahre Ihres Schaffens in der BVB und die damit verbundenen Erfolge möchte ich mich noch einmal offiziell bei Ihnen bedanken,“ so Borchard abschließend.